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Villa der Livia

Landleben im antiken Rom

Die Villa der Livia, der Gattin des Kaisers Augustus, befindet sich heute im Norden von Rom direkt vor den Toren der Stadt. Am bekanntesten sind die Malerien im Triclinium, die bereits zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung abgenommen und in das Museo Nazionale di Roma gebracht wurden. Einzigartig ist die Anzahl der unterschiedlichen Arten von Pflanzen, die man in diesem Fresko entdecken kann. Im Palazzo Massimo alle Terme in Rom kann man sie heute in aller Ruhe bewundern.

Aber auch das gesamte Gelände der Villa und die Ausgrabungen sind beeindruckend, die Privaträume, Thermen, Innenhöfe mit den verbliebenen Wandmalereien und Mosaiken. Die Größe der Villa rührt daher, daß sie ursprünglich ein Landsitz war. Diese Landgüter der römischen Adelsschicht waren in der ausgehenden Republik immens, da die römischen Stadthäuser naturgemäß eher bescheidene Ausmaße haben mußten. 

Ein kleines Museum befindet sich auch auf dem Gelände mit einzelnen Fundstücken der Villa und guten Erklärungen zu Ihrer Entstehung, Ausgestaltung und Entdeckung.

Lucus Feroniae

Ein uraltes Heiligtum der Sabiner

Das Ausgrabungsgelände liegt im Bereich des antiken Capena, nicht weit entfernt von der Villa der Livia. Es wurde in der 50er Jahren des letzten Jahrhunderts entdeckt, die Grabungen dauern heute noch an. Entdeckt wurde ein Heiligtum der sabinischen Göttin Feronia aus dem 4. Jh. v. Chr., Tempel, Wohnanlagen, ein Amphitheater....

Die bedeutendsten Funde sind in einem kleinen Museum vor Ort untergebracht, darunter Statuen, Reliefs, Weihegaben.

Auf dem weitläufigen Gelände finden sich auch Reste von Mosaikböden und Tempeln. Obwohl das Gelände wenig bekannt ist, ist es sehr interessant, insbesondere wegen des Alters der Fundstücke aus großenteils vorrömischer Zeit. Komplette Anlagen aus der Zeit der alten Republik sind selten, und die Göttin Feronia war eine Fruchtbarkeitsgöttin der Sabiner. Das Heiligtum war damals offenbar so bekannt und reich, das es von Hannibal 211 v.Chr. beraubt und zerstört wurde.

Villa der Volusier

Eine einzigartige Ausgrabung

Diese Villa der Familie der Volusier ist nicht nur wegen ihrer Entstehungsgeschichte einzigartig. Die ältesten Teile entstanden bereits im 1. Jh. v. Chr., weitergebaut wurde in der Zeit von Augustus, und es wurde die Nutzung bis ins 5. Jh. nach Chr. nachgewiesen. 

Dramatisch jedoch war die Wiederentdeckung: Im Jahre 1961 sollte der letzte Autobahnabschnitt der Autostrada del Sole bis nach Rom gebaut werden. Dabei stieß man auf die Überreste der Villa - die der Autobahn im Weg waren und dadurch teilweise zerstört wurden. Durch ein schnelles Einschreiten der Sopraintendenza per i beni culturali konnte das Schlimmste verhindert werden, dennoch sind Teile von der Autobahn überbaut.

Der Zugang zur Villa ist nicht einfach, deshalb ist hier eine sachkundige Leitung sehr wichtig. Das Gelände ist einzigartig, herrliche Mosaikböden, tolle Ausblicke zu den Sabiner Bergen, und die Ausgrabungen lassen die ehemalige Ausdehnung der Villa und ihre einzelnen Bauteile gut erkennen.

Die Stimmung ist anders als bei sonstigen Ausgrabungen: als ich die Villa besucht habe, hatte ich sie ganz für mich allein......