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Spaziergang durch Monti

Ein Geheimtipp in Rom

Monti – ein romantisches Viertel mit vielen kleinen Plätzen, Gassen und Kirchen

Es handelt sich um den Stadtbezirk, der Teile der Hügel Quirinal, Viminal und Esquilin umfasst, also drei der geschichtsträchtigen Hügel, auf denen das alte Rom erbaut wurde. Heute wird er begrenzt von den großen Straßen Via del Quirinale, Via Quattro Noembre, Via dei Fori Imperiali, ia Labicana, ia Merulana, Via Agostino De Pretis und Via Quattro Fontane. Im Südwesten schließen das Kolosseum, Forum Romanum und Piazza Venezia mit dem Kapitol an, d.h. für diejenigen, die sich in der antiken Geschichte auskennen: in Monti liegt das Gebiet der ehemaligen Suburra, wo früher eher die Unterschicht – die Plebejer – zuhause war, bis hin zum Esquilin, einem vornehmen Wohnviertel damals wie heute.

Hier gibt es - mit Ausnahme der Kaiserforen, die an der Grenze on Monti liegen - keine Überreste ehemaliger Tempel oder sonstiger mondäner Bauten, allenfalls kaum bekannte und doch sehenswerte Kirchen, wie S. Carlino ai Quattro Fontane (geschaffen von Borromini), Sant.Andrea al Quirinale (von dessen Kontrahenten Bernini, gleich in der Nachbarschaft), S. Vitale, S. Pudenziana, S. Prassede, S. Maria dei Monti - auch S. Stefano Rotondo gehört im äußersten Zipfel noch zu Monti, und die großen und berühmten Pilgerkirchen S. Maria Maggiore und S. Gioanni in Laterano liegen direkt an der Grenze. Trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb ist dieses Viertel für mich dasjenige in der römischen Altstadt mit dem meisten Flair:
von Touristenströmen nur begrenzt heimgesucht – es gibt einfach zu  wenig, was in dem Katalog: muß man unbedingt gesehen haben! - zu finden ist, läßt es noch genügend Raum für die Bevölkerung Roms, es bildet fast ein Dorf für sich in der Millionenstadt.

Noch nicht überrollt von der Sucht, aus jeder Wohnung eine Ferienwohnung oder ein bed & breakfast zu machen, findet man hier noch wirklich römisches Leben, man hält seinen Schwatz an der Straßenecke oder in einer der vielen kleinen Bars – Dinge, die für die Italiener zum täglichen Leben gehören, in den Touristenhochburgen aber nahezu verschwunden sind.                                                                                                 

Hier hat man noch den Eindruck, daß Zeit keine Rolle spielt, es herrscht kaum Verkehrschaos, da fast das ganze Areal in der nur für Anlieger freien Zone liegt. Manche der romantischen Gassen haben Sie bei Ihrem Spaziergang fast für sich allein, am Hauptplatz Madonna dei Monti hingegen befinden Sie sich gerade am Abend in einer Menschenmenge, die dort einfach herumsteht und plaudert, Musik macht, zuhört, ein Gläschen Wein trinkt......                                                              

Also ich kann nur dazu raten, ganz gemütlich die vielen kleinen Gassen zu erkunden, nahezu jede ein kleines romantisches Kunstwerk, es gibt überall etwas zu entdecken:
verschwiegene kleine Kirchen, die im Innern manchmal ungeahnte Kunstwerke beherbergen, von Efeu berankte Hausfassaden, Brunnen, Loggien, kunstvoll gestaltete Reliefs und Erkerbildchen, an denen man oft einfach vorbeigeht, wenn man nicht aufmerksam die Umgebung betrachtet.
Ein solcher Spaziergang lohnt sowohl am Tag als auch am Abend: dann kann man zur „cena“ in einer der vielen Osterien oder Trattorien einkehren, danach noch in einer Enoteca ein Glas Wein genießen und die Stimmung einfach auf sich wirken lassen.                                                          Ich selbst möchte wegen der touristischen Betriebsamkeit nicht ständig in der römischen Altstadt wohnen – aber bei Monti würde ich eine Ausnahme machen.....